Der wirkliche Fortschritt - transkribierter Podcast
- Sagarji Ma

- 25. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Aug.

Das wahre Streben ist wie das Streben einer Pflanze, die sich durch die Erde hindurch arbeitet und aus der Erde erwächst und letztendlich erblüht. Diese Pflanze entfaltet ihr Potenzial, das was sie wirklich ist. Und so darf es auch im Menschen sein.
Das wahre Streben ist nicht das Streben nach etwas im Außen. Es ist nicht das Streben nach dem Glück im Außen oder nach Prestige oder nach Geld und Reichtum, nach einer besseren Stellung. Das wahre Streben ist das Entfalten dessen, was wir bereits im Innern sind, das was wir bei der Inkarnation auch mitgebracht haben.
Es nützt uns nicht zu versuchen etwas zu entfalten, was gar nicht in uns da ist. Das wäre ja so, als wenn eine Sonnenblume versucht Dörner zu entfalten, weil eine Rose Dörner hat. Das geht gar nicht. Sie wird daran scheitern. Die Sonnenblume entfaltet genau das, was sie ist.
Doch der Mensch hat Ideen und Vorstellungen, wie er sein könnte und diese Vorstellungen auf dieser mentalen Ebene sind oft Vorstellungen, die verdreht sind. Die stimmen nicht mit dem wahren Geist und auch nicht mit dem wahren Potenzial in uns zusammen. Doch wir versuchen uns zu vergleichen und sagen: 'der hat so viel Geld, der hat das, der hat jenes, das möchte ich auch haben'. Und wir rennen dieser Karotte hinterher und das ist sehr anstrengend und oft auch erfolglos.
Wenn wir aber nach innen unsere Schau richten, sich mit unserer Seele wieder verbinden, dann spüren wir das, was in uns da ist, und auch die Kraft, die da ist, die das entfalten möchte, was da ist und diese Schönheit offenbaren will und diese Perfektion letztendlich in dieser Welt offenbaren will, dessen was wir wirklich sind. Und wir sind Individuen und jeder von uns ist einzigartig. Es gibt keine Wiederholung, auch wenn wir alle Menschen sind, gibt es keine Kopie von uns.
Wir sind einzigartig. So können wir uns auch nicht mit anderen vergleichen und das ist im Spirituellen genauso. Die Befreiung im Außen zu suchen, die Glückseligkeit im Außen zu suchen, all das sind Ideen und Zustände über die andere sprechen, doch wir finden sie nicht im Außen und keiner kann es uns geben.
Diese Zustände finden in der Entfaltung statt, dessen was wir sind. Und zu versuchen, das loszuwerden, was wir sind und noch nicht entfaltet ist, um eine Befreiung zu erlangen, ist nur eine halbe Wahrheit, könnte ich sagen. Weil das Göttliche in uns dann nicht den Raum bekommt, sich zu offenbaren auf dieser Erde und damit auch nicht wirken kann auf dieser Erde. So ist Befreiung nicht der letzte Zustand dessen, wofür wir auf der Erde sind. Genauso Erleuchtung. Erleuchtung findet in uns statt.
Es ist nicht draußen. Wir leuchten in das, was in uns noch im Verborgenem ist, aus. Wir beleuchten es und bringen es zum Vorschein und schälen so den Kern aus uns heraus, das Wahre in uns, das Ewige in uns heraus, bis es zum Vorschein kommt wie eine Knospe, die sich öffnet, hier auf der Erde.
So ist der wahre Fortschritt eine Bewegung, die aus dem Inneren heraus geschieht und sie ist einzigartig, so wie wir alle einzigartig sind.
Dem inneren Fortschritt kann Nahrung gegeben werden, dass dem Potenzial hilft, sich zu entfalten und diese Nahrung finden wir nicht in der Welt, sondern wir finden sie in der Zuwendung auf das Göttliche. All das, was wir dann brauchen, um zu wachsen und zu entfalten, wird uns gegeben.
Und wenn die Richtung des Betens und des Bittens, als eine nach innen gerichtete und aus dem Innen heraus gerichtete Bitte ist, dass das, was in uns wahr ist, das, was in uns ewig ist, wachsen darf, sich entfaltet und offenbart, so wird es geschehen.
Und im Außen lernen wir natürlich auch und es findet auch ein Fortschritt statt als Mensch, doch es ist eine Nebensächlichkeit, die stattfindet oder es ist die Folge von der inneren Entfaltung, die sich dann im Außen formt. Und dieses Entfalten aus dem Inneren heraus kann und wird wahrscheinlich oft auch mit Reibung im Außen geschehen und es ist unvermeidlich. Eine Pflanze, die aus dem Samen heraus durch die Erde sich hindurch kämpft, ist auch ein Bild dafür, dass sie durch etwas hindurch geht. Der Samen platzt in der Erde und sie verwurzelt sich mit der Erde in die eine Richtung und in die andere Richtung wächst sie nach außen durch die Erde hindurch.
Wenn wir das entfalten wollen, was in uns göttlich ist, dürfen wir die Art und Weise, wie wir bis jetzt entfaltet haben, also aus dem menschlichen Geist, aus dem mentalen heraus, zur Seite legen und uns einer höheren Dimension, einer weiteren Dimension, dem ewigen Bewusstsein zuwenden. Und das geht nur aus dem Inneren heraus.
Dafür dürfen wir uns öffnen, dafür dürfen wir uns leer machen, um das zu empfangen, was im Göttlichen bereits da ist und auf die Erde möchte und hier auf der Erde offenbart werden möchte. Und solange im Menschen all die vitalen Begierden da sind und Vorstellungen und Wünsche, werden sich diese Qualitäten in der Welt ausbreiten und manifestieren. Solange der Mensch sich dessen nicht bewusst ist, aus welchem Boden seine Handlung geschieht oder das, was er manifestiert, solange werden die niederen Aspekte der Natur Vorrang haben, um sich zu manifestieren.
Der Mensch hat aber die Wahl, was er möchte. Und es geschieht in seiner Entwicklung, dass er sich mit den niederen Bedürfnissen nicht mehr zufrieden gibt, dass er das Höchste, das Schönste, das Beste für alle hernieder bringen will. Und damit das Göttliche hier auf der Erde offenbaren will. Es ist ein Weg, es ist ein Prozess, in dem sich das Göttliche wie eine Blume entfaltet, in unserem Dasein hier auf der Erde.
Und wir selbst entscheiden uns dafür, was wir möchten, was wir sein möchten, wie wir sein möchten, aus dem heraus, wie wir gerade sind.
Danke fürs Zuhören.



